Sichtungssystem

Für die Auswahl der Kadermitglieder steht dem NHV ein dichtes Identifikations- und Sichtungssystem zur Verfügung:

  • Kadersichtung der vorgestellten Kinder, jahrgangsgebunden, nach den Vorschlägen der jeweiligen Vereinstrainer.
  • Nachgelagerte Sichtung von Einzelspielern/innen nach Vorschlägen der Vereinstrainer, damit auch „Spätentwickler“ noch in das Kadertraining aufgenommen werden können.
  • Spielbeobachtung im Rahmen von Endrunden

Kadersichtung

Damit Kinder in den Sichtungsmaßnahmen vorgestellt werden, ist es notwendig, die Talentidentifikation auf eine breite Basis zu stellen und zudem lieber zu viele als zu wenige Kinder in die Sichtung zu laden. Gerade bei kleineren bzw. nicht unbedingt leistungssportorientierten Vereinen droht, dass Talente übersehen bzw. unterschätzt werden und nicht zu einer Sichtung gesendet werden. 

Grundsätzlich versucht der NHV daher, eine möglichst breite Trainerbasis aus vielen Vereinen regelmäßig als Beurteiler oder Beobachter in die Sichtungstermine einzuladen. Hierdurch sollen die Trainer die Übungen, das erwartete Leistungsniveau und das effektive entsendete Niveau der teilnehmenden Spieler aus erster Hand kennenlernen. Gleichzeitig sichert diese Maßnahme eine objektivere Bewertung der Spieler.

Aufgrund der im Vergleich zu Hockeyhochburgen wie Hamburg oder Berlin geringeren Anzahl an Hockeyspielern in Niedersachsen, zielt der NHV auf eine breitere und frühere Sichtung, d.h. es werden erstens mehr Spieler eingeladen, als dies in anderen Bundesländern üblich wäre und zweitens Spieler schon im Alter von 10 Jahren (also zwei Jahre früher als im Rest der Republik) zur Sichtung gebeten.  So will man im NHV versteckten oder verkannten Talenten frühzeitig auf die Spur kommen und ggf. durch einen Vereinswechsel für bessere Trainingsbedingungen sorgen - denn im Gegensatz zu den Hockeyhochburgen kann und will es sich der NHV nicht leisten, Talente zu verkennen und nicht zu fördern.

Die Sichtungen des U12 Kaders (U12) sind grundsätzlich der Altersstufe angepasst. Sie entsprechen den, in den Rahmenplänen des DHB geforderten Fertigkeiten (athletisch/technisch/taktisch). Geforderte Voraussetzungen bei den U12 Kaderathleten/innen sind athletische (gerade koordinative und Schnelligkeitsfertigkeiten) sowie gute technische und spieltaktische Voraussetzungen. Auf schnelles Denken und peripheres Sehen wird geachtet, ebenso auf das Reagieren auf Korrekturen.

Der NHV nutzt daher ein dreistufiges Sichtungskonzept:

  1. Zu Beginn der Feldsaison im April eines Jahres schicken Vereine aussichtsreiche Talente zu einem Sichtungsturnier, wo im kontaktintensiven Kleinfeldformat möglichst viele Spiele in unterschiedlicher Besetzung durchgeführt werden. Ziel ist es, die jungen Spielerinnen und Spieler im Zweikampf zu beobachten. Die Beobachtung und Bewertung im Schulnotensystem führen Landes- und Vereinstrainer gemeinsam durch und erstellen ein erstes Ranking.
  2. Im Laufe der Feldsaison erfolgt im regulären Spielbetrieb eine fortlaufende Beobachtung und Bewertung der Talente durch den Landestrainer, seine Co-Trainer und die Vereinstrainer (letztere dürfen im Rahmen eines Spiels nur fremde Spieler bewerten). Diese Bewertungen (wieder im Schulnotensystem) fließen werden parallel zu der Bewertung des Sichtungsturniers gespeichert.
  3. Vor den Sommerferien erfolgt dann ein Sichtungstag. Es werden hierzu fünf Stationen mit Tests zu den verschiedenen Fertigkeiten eingerichtet, jede Station wird von einem anderen Trainer betreut, so wird sichergestellt, dass jeder Trainer den optimalen Vergleich zu allen Teilnehmern an der Sichtung hat und eine größtmögliche faire Bewertung stattfinden kann. Jeder Teilnehmer wird pro Station mit einer Schulnote bewertet.

Die Ergebnisse von Sichtungsturnier, Spielbeobachtungen und Sichtungstag werden gemittelt und die Kaderspieler/innen entlang des aufsteigenden Notenspiegels nominiert. Aus dem Sichtungsprozess qualifizieren sich jeweils ca. die 10 talentiertesten Spieler/innen für den U12 Kader. Kinder, die den Erwartungen noch nicht genügen, werden entsprechend informiert. Auf die Möglichkeit, sich über entsprechende Leistung in den Mannschaftswettbewerben sowie eine spätere Empfehlung durch den Vereinstrainer zu qualifizieren, wird hingewiesen.

Offener Kader und nachgelagerte Sichtung von Einzelspielern

Nicht jede Spielerin, nicht jeder Spieler zeigt mit 10 Jahren schon sein Potential und manchmal hindert die Nervosität die Kinder auch daran, ihr Bestes abzuliefern. Gerade die im NHV vorgezogene Sichtung riskiert, Spätentwickler zu verpassen. Daher ist das Kadertraining bewusst bis in den LK-F Kader offen für die Entsendung und Nachsendung von Einzelspielern/innen auf Vorschlag der Vereinstrainer. Wir haben mit dieser Maßnahme schon mehrere Spieler nachträglich entdeckt und als klare Verstärkung in den Kader integriert. 

Spielbeobachtungen

Unser Landestrainer besucht regelmäßig Spieltage der Altersklassen U12, U14 und U16 um sich einen Eindruck über den Leistungsstand unserer Kaderathleten im Wettkampfmodus zu verschaffen und eventuell doch noch übersehene Talente zu entdecken.